Am 11. April fliege von Guatemala, ueber San Jose und Panama nach New Orleans. Es war der guenstigste Flug, dauerte aber 15 Stunden. So bin ich dann nachts in New Orleans angekommen. Auf dem Flughafen habe ich mir dann doch noch ein Bett im Hostel gebucht und mich mit dem Airportshuttle dorthin bringen lassen. Nach ein paar Stunden Schlaf ging es am Morgen zum Greyhound Bus Stop. Hier hat mich dann der Bus in 4 h nach Opelousas gebracht.
Ueber die Webseite workaway habe ich hier einen Job als Fahrer gefunden, fuer eine Frau, die ihren Fuehrerschein abgeben musste. Sie wird langsam blind und benoetigt Hilfe. Und oeffentliche Verkehrsmittel gibt es hier nicht. Ca. einen Monat werde ich hier bleiben.
Einen Job über workaway meint, dass ich als Volontärin arbeite, also nicht für Geld, sondern für Unterkunft und Essen.
Gleich den ersten Samstag ging es mit Agnes und Priscilla ins Restautant Bucks & Johnnys zum Zydeco Breakfast. Ich lernte meine ersten Schritte zu diesem Tanzstil. Und ich hoerte das erste Mal diese Musik.
In Opelousas gibt es ein sehr schönes Freilichtmuseum. Zusammen mit Brian aus Louisiana, Marianne und Finn aus Dänemark, folgen wir den Spuren alter Zeiten,
Orphan Train Museum - Die Geschichte der Waisen, die Louisiana mit dem Zug erreichten.
Amerikas Waisenzüge, hier die Kurzversion der Geschichte:
Mehr als 250.000 Waisenkinder aus den Slums New Yorks oder Bostons wurden zwischen den 1850er- und 1920er-Jahren in Eisenbahnzügen in den Westen Amerikas geschafft, wo sie eine neue Familie und Heimat fanden.
Am Morgen des 18. April werde ich gefeuert. Innerhalb von ein paar Stunden musste ich eine neue Bleibe und Job finden. Sie war jedenfalls so fair, mir ein Gesuch eines anderen Host von Workaway zukommen zu lassen. So lande ich bei Bart in Breaux Bridge, ca. 30min von Opelousas entfernt.
Die Kirche in Breaux Bridge. Um 9 Uhr, 12 Uhr und 15 Uhr spielen die Glocken drei Melodien. Da Barts Haus nicht weit weg von der Kirche ist, hoere ich verschiedene wunderschoene Glockenspiele.
In den Wochen in Breaux Bridge lerne ich Cajun und Zydeco Musik kennen und lieben und wie ich dazu tanzen kann. Hier gehe ich mit Bart, in meinem neuen blauen Kleid, nach Lafayette tanzen. In den Wochen in Louisiana war ich fast jeden Tag tanzen und somit hatte ich keine Zeit fuer meinen Blog.
Ausflug zum wunderschoenen Lake Martin. Hier wachsen riesige Zypressen im Wasser und es ist das Zuhause der Alligatoren und vielen anderen Tieren.
Hier die riesigen Zypressen im gruenen Wasser. Das ist kein Gras, sondern Entengruetze.
Auf dem naechsten Foto seht ihr einen Alligator von der sehr grossen Sorte.
Hier in Louisiana sind ueberall Festivals. Am Wochenende 21./22. April ist das Festival International in Lafayette.
Diese Gegend ist bekannt fuer das Zuechten und verarbeiten von Krebsen. Also habe ich ein Portion Krebse probiert. Schmeckt ganz gut, aber es ist wirklich nicht viel Fleisch an so nem Krebs.
Wer denkt ich habe gar nicht gearbeitet, der irrt gewaltig. Fast jeden Tag haben wir Bambus geschnitten, auf den Anhaenger verfrachtet und spaeter auf einen Haufen geworfen. Da musste ich ein langes Hemd tragen und die Hosen in den Socken,
An anderen Tagen habe ich Studentenblumen gepflanzt, alles gegossen, Fenster geputzt und meistens gekocht. Bart ist super entspannt, so dass alles Spass gemacht hat.
Hier warte ich auf das wunderschöne Glockenspiel der Kirche um es aufzunehmen. Leider kann ich das Glockengeläut hier im Blog nicht speichern.
Das ist eine Mitbringparty, hier Potluck Party genannt. Und viele bringen auch ihr Instrument mit und so wird gemeinsam gegessen und musiziert.
Das ist Yvette, sie macht jeden Mittwoch im Bucks&Johnny Musik. Sie ist auch schon in Deutschland mit ihrer Band beim Cajun-Zydeco Festival aufgetreten. Könnt ihr gern mal googlen.
Bart und ich essen Bernais, die ich Snowballs getauft habe. So ist das, wenn das Englisch nicht so gut ist, ich sehe was, verstehe das Wort nicht richtig und kreiere ein neues.
Mein nächster Flug geht von New Orleans nach Tampa, daher beschließen wir, zwei Tage dort zu verbringen und die Stadt anzuschauen. Danke an Bart, der mich nach New Orleans gefahren und mit mir die Stadt erkundet hat.
Am Morgen des nächsten Tages bringt mich Bart in das berühmte Cafe du Monde im French Quarter von New Orleans. Hier essen wir die bekannten Beignets mit gaaaannnzz vieeelll Puderzucker. So
lecker.
Nachdem man alle verputzt hat, sieht man dann irgendwie weiß aus.
Ich erfülle mir einen Traum und buche eine Fahrt mit dem Steamboot auf dem Mississippi. Endlich bin ich der Geschichte von Tom Sawyer und Huckleberry Finn so nahe. Ich bin so aufgeregt mit dem Dampfer den Mississippi entlang zu schippern.
Beim Rundgang auf dem Mississippi Dampfer endecken wir auch den Maschinenraum, der hier von dem Herrn streng bewacht wird.
Auf unserem Spaziergang durch die Stadt finden wir die wunderschöne Kathedrale Saint Louis. Leider war sie geschlossen.
Aber am nächsten Tag hatten wir Glück und durften eine Blick hinein werfen.
Und damit sage ich auf Wiedersehen zu New Orleans und Louisana und lasse mich von Bart zum Flughafen bringen. Diese Stadt ist einen Ausflug wert.
Riesiges Dankeschön an Bart, der ein super Host war und sich die Zeit genommen hat, mir New Orleans zu zeigen. Am Abend zuvor hat er mich ins Rock&Bowl eingeladen. Das ist Bowling mit Live-Musik und es wird getanzt.