Auf nach Ghana und damit meinem letzten Stopp auf meinem Trip.

 

Doch vorher gab es einiges zu erledigen. Da ich für das Visum meinen physischen Reisepass zur Botschaft bringen muss, habe ich ja den Flug direkt nach Berlin gebucht. Zusammen mit allen erforderlichen Unterlagen habe ich diesen dann am Morgen des 22.11.2018 zur Botschaft gebracht. Leider war die Zeit zur Bearbeitung zu kurz, so dass ich nochmal 50 Euro, zu den ohnehin schon 110 Euro teurem Visum, draufgelegt habe. Und beim Thema Visum bin ich aufgrund meiner Erfahrungen sehr empfindlich. Eine gute Woche später wurde mir der Reisepass mit Visum zugestellt.

 

Auf meinem Stopp in Berlin habe ich Marion und Petra besucht, die mich sehr verwöhnt haben. Deutsches Frühstück und Essen, lecker. Ein wahnsinnig gutes Gefühl. Einen Tag verbrachte ich mit Lisa ua. mit Hutshopping und einer Einladung zum Sushi Essen. Danke.

 

Bawjiase, Ghana

Am 5. Dezember 2018 geht es von Zürich über Lissabon nach Accra, der Hauptstadt von Ghana. Doch mein Flug hatte Verspätung, so dass ich meinen Anschluss nicht bekommen habe. Die Airline hat mich dann kurzerhand eine Nacht im Ramada eingebucht und auch das Taxi und das Abendessen gezahlt. Am nächsten Morgen saß ich dann im Flieger nach Accra.

 

 

 

 

Nach einem ruhigen Flug werde ich in Accra von Mr. Osei abgeholt. Ca. 2.5 h geht es durch dichten Verkehr nach Bawjiase ins Kinderheim. Hier werde ich nun 3 Monate verbringen. Die anderen drei Volontäre empfangen mich herzlich. Da sie sich schon gut auskennen, ist es für mich wesentlich leichter anzukommen.

 

 

Das sind Kathi, Nuria und Florian, die anderen Volontäre im Kinderheim.

 

 

Am nächsten Morgen zeigen die drei mir alles auf dem Gelände Heimes. Es gibt so viel Neues und es ist so gut, dass ich nicht alleine bin.

 

Ausflug mit dem Tro Tro (alte, klapprige Kleinbusse, die auf vielen Strecken unterwegs sind und die Leute an der Straße einsammeln) nach Kasoa in die West Hills Mall. Hier kann man alles kaufen, was es auf den Märkten nicht gibt.

 

Ein "Buchladen" in Kasoa

Bilder vom Markt in Kasoa. Irgendwie ist hier an allen Hauptstraßen Markt. Es ist ein wahnsinniges Gewusel und man braucht echt Nerven hier lang zu laufen.

 

Und es wird wirklich alles auf dem Kopf getragen. Irgendwann probiere ich das mal aus.

Natürlich kann man auch lebendes Viehzeug kaufen, obwohl so richtig lebendig sehen diese Viecher  hier nicht mehr aus.

Diese Frau verkauft Kochbananen, auf Englisch Plantains und in Fanti Kelawel. Sie werden als Chips verkauft oder in verschiedenen Varianten zubereitet.

Ich versuche die Marktstimmung einzufangen. Aber irgendwie kann man das nicht auf Bildern festhalten.

In der neuen West Hills Mall kaufen wir alle Zutaten für Pizza ein, was ein Vermögen kostet, da z.B. Käse nur in der Mall erhältlich ist.

Wir starten mit dem Hefeteig und lassen ihn in der Schüssel in der Sonne gehen. Die Kinder hier versuchen zu erspähen, was in der Schüssel passiert. Natürlich  haben wir verboten den Deckel zu öffnen.

In der Volontärsküche helfen sie mit alles zu schnippeln und vorzubereiten und dann das Blech zu belegen.

Mit zwei Blechen backen wir den ganzen Tag über Pizza. Die Kinder sind so happy. 13 Bleche werden es.

Die Pizza war super lecker. Kathi, Nuria und Flo waren wirklich den ganzen Tag  in der Küche.

 

Übrigens haben wir Volontäre eine eigene Küche, in der für uns gekocht wird. Für die Kinder wird weiterhin auf offenen Feuer mit riesigen Töpfen gekocht.

Das ist die Küche für das Kinderheim. Ganz traditionell wird hier das Essen für die Kinder gekocht.

Hier könnt ihr den Spielplatz sehen, der zum Kinderheim und auch zur Schule gehört. Auf dem gleichen Gelände ist auch die Schule, in die die Kinder aus dem Dorf Bawjiase gehen. Auch einen Kindergarten gibt es.

Das ist Bella, ein Mädchen was immer lacht, auch wenn mal mit ihr schimpft.

In der ersten Woche habe ich mich etwas im Kinderheim umgeschaut. Als Volontär wirst du hier nicht an die Hand genommen und gesagt, dies oder das ist zu tun. Jeder sucht sich seine Arbeit und schaut, was er helfen kann.

 

Da absolut kein Werkzeug im Kinderheim vorhanden ist, starten wir mit der Grundausstattung. Also Bohrmaschine, Bohrer, Feilen, Bits und vieles mehr kaufen wir ein. Nun können wir langsam etwas reparieren. Schleifende Türen mit losen Scharnieren, kaputte Stühle sind die ersten Projekte. Malerzubehör bekommen wir vor Ort. Wir können es kaum fassen, aber nirgends gibt es Schrauben. Hier werden ausschließlich Nägel verwendet. Zum Glück finden wir welche in der Mall zu einem hohen Preis.

 

Dieser Tisch war eines der ersten Projekte.

Der alte Tisch im Volontärshaus bekommt eine neue Tischdecke. Sobald ich Werkzeug in der Hand habe, ist auch schon eine Traube Kinder um mich herum. Sie helfen fleißig und das Ergebnis lässt sich echt sehen.

Neben der Reparartur von schleifenden Türen, defekten Betten kamen immer wieder kaputte Stühle zum Vorschein. Stück für Stück habe ich alle verschönert oder mit einfachen Mitteln stabilisiert.

Manche Stühle standen schon ewig in einer Ecke, da ein Stuhlbein fehlte. Nun kann er wieder benutzt werden.

Hier haben sich nur noch Einzelteile gefunden.

 

Wir sind zusammen ins Dorf gefahren um Holzlatten und Bretter zu kaufen.

Hier in Ghana wird fast ausschließlich mit Hammer und Näglen gearbeitet. Also wurde hier einfach mit dem Nagel ein Stück Holz an den Stuhl genagelt. Erstaunlicher Weise hat das ein Weile gehalten. Später habe ich dann das Stuhlbein ersetzt. Im Moment sieht es netter aus, ob es länger hält weiß ich natürlich nicht.

 

Nachdem die  Mitarbeiter und auch jungen Leute mitbekommen haben, dass es einen Reparaturservice gibt, landen immer wieder defekte Sachen im Volontärshaus. Oder ich muss mit Werkzeug bewaffnet den einen oder anderen Riegel ersetzen, Schaniere austauschen und vieles mehr.

Hier mal ein Dankeschön an alle, die gespendet haben. So hatten wir das nötige Geld zu Verfügung um Werkzeug und Materialien zu kaufen.

 

Mir hat es natürlich auch Spaß gemacht, den jungen Erwachsenen im Heim den Umgang mit einer Bohrmaschine zu erklären und einiges gemeinsam zu bauen.

 

Bei allen Projekten hatte ich tatkräftige Hilfe von Kindern.

Eine TV-Bank.

Hier habe ich die uralten Fernseher genutzt um eine Bank zu bauen.

Das ist ein Blick in ein  Kinderzimmer. 

Hier habe ich die Schranktüren repariert.

Vor unserem Volontärshaus mit Mr. Osei.

Oft ist er Geräuschpegel so hoch, dass ich mit ein paar Kindern in mein Zimmer gehe und Spiele spiele. Danke an alle, die mir Spiele und andere Spielsachen mitgegeben haben.

In den Dörfern sehe ich auch oft Kinder, die gar keine Spielsachen haben.

An einem Samtag bestellen wir einen Kleinbus mit Fahrer und fahren an den Strand. Die Kinder freuen sich sehr und wir haben zusammen viel Spaß.

Der Strand ist ca. 1.5 h entfernt und man muss auch Eintritt bezahlen. Wir kaufen Wasser und etwas zu essen für alle und teilen uns dann die Kosten.

Waschtag. Mit zwei Schüsseln bewaffnet gehe ich zum Waschplatz. Meistens helfen die Kinder beim Waschen. Natürlich wird alles mit kaltem Wasser gewaschen.

Die Kinder wurden nach Accra zu einer  Party mit anderen Kinderheimen eingeladen. Sie haben sich alle hübsch gemacht und warten nun auf den Bus.

Und dann kommen zwei Kleinbusse. Wie bekommt so viele Kids da rein? Echte Herausforderung.

Irgendwie hat das dann wirklich geklappt. 70 Kinder und 20 Erwachsene wurden in zwei 16-Sitzer gequetscht. Es war eng aber lustig. Unterwegs hielt uns die Polizei an und ließ uns unbehelligt weiterfahren. Wieviel Bestechungsgeld in dem gezeigten Führerschein war, weiß ich allerdings nicht.

Egal wieviel Trubel ist, der kleine Coby lässt sich nicht stören.

Wie viele Personen passen auf ein Motorrad? Zählt mal nach.

 

Hier sind es vier, aber ich habe auch schon 5 Personen gesehen. Ich selbst bin zu dritt auf einem Motorrad gefahren. Es gab sogar Fußrasten für  die dritte Person, aber natürlich keinen Helm.

Kathi und Nuria erzählen mit von dem traditionellen Gericht Fufu, welches man selbstverständlich mit Fingern ist. Wir finden  so was ähnliches wie ein Lokal und bestellen Fufu. Probieren muss ich das ja schon.

 

Es ist heiß und ich frage noch  einmal, muss ich das wirklich mit den Händen essen? Oh man ich verbrenne mir natürlich die Finger.

 

Irgendwas Teigkloßähnliches liegt in einer sehr scharfen Suppe. Es brennt im Hals und an den Fingern, da es sooo scharf ist. Mein Lieblingsgericht wird es jedenfalls nicht.

Wenigstens das Bier kühlt und schmeckt.

Mole Nationalpark

Am 9. Januar 2019 fliege ich mit dieser kleinen Maschine von Accra nach Tamale, in den Norden Ghanas.

Am Flughafen angekommen, muss ich mir ein Taxi zum Busbahnhof nach Tamale nehmen. Unterwegs versucht der Taxifahrer auf mich zu überreden, doch mit ihm zum Mole Nationalpark zu fahren. Ich bleibe stur und nehme den  Bus nach Damango. Zur Strafe setzt er mich an der falschen Stelle ab.

Also durchfragen. Glücklicherweise bringt mich dann eine Frau an diesen Busbahnhof.

Hier kaufe ich mein Ticket für den Bus nach Damango. Nun heißt es wieder geduldig sein, denn der Bus fährt erst  los, wenn er voll besetzt ist.

 

Über zwei Stunden dauert es, bis genügend Leute im Bus sind und das ganze Gepäck im und auf dem Bus verstaut ist.

Das sind Claudia, Stefanie und Kathrin, mit denen ich mich hier im Mole Motel treffe. Stefanie und Claudia habe ich Silvester in Accra kennengelernt.

Das Mole Motel liegt direkt im Nationalpark und hat einen direkten Blick auf den See oder eben das Wasserloch. Es ist ein toller Blick und ich kann ganz in Ruhe die Tiere beobachten.

Am nächsten Tag gehen wir zusammen auf Jeep-Safari.

Und dann stehen sie da, Elefanten. Die afrikanischen Elefanten sind wirklich riesig. Ich bin fasziniert.

Diese Häuser sind das zu Hause von den Arbeitern, die hier im Nationalpark arbeiten.

Und auch ein Pavian läuft uns über den Weg.

Am nächsen Morgen gehe ich dann noch einmal auf Safari, diesmal aber zu Fuß.

 

Der Mole-Nationalpark wurde 1971 als erstes Tierreservat des Landes gegründet. Mit 4840 km² ist er vor dem Digya-Nationalpark der größte Nationalpark Ghanas.

Und da sind sie wieder - meine geliebten Elefanten. Sie sind so beeindruckend.

Auf meinem Rückweg muss das Auto mal kurz anhalten, um afrikanischen Bewohnern den Vortritt zu lassen.

Auf dem Weg zum Busterminal kann ich ein paar Fotos von den Häusern hier im Norden machen. Hier ist das Leben doch ein bisschen anders, ursprünglicher.

Nach gut 40 Minuten rasanter Fahrt (der Fahrer hat extra ein Handtuch vor den Tacho gelegt) erreiche ich lebend das Busterminal für meinen gebuchten Bus zurück nach Accra.

Leider wurde mir die falsche Abfahrtszeit mitgeteilt und so musste ich hier an diesem Busterminal zwei Stunden warten. Tja Zeit das Treiben hier an dieser Junction zu beobachten.

 

In Afrika musste ich mich noch mehr mit dem Thema GEDULD beschäftigen.

Hier am Tro Tro versuchen sämliche Verkäufer ihre Ware an den Mann oder Frau zu bringen.

Nach gut zwei Stunden erreicht wirklich ein sehr komfortabler Bus die Tamale Junction. 12 Stunden Busfahrt liegen nun vor mir.

Bawjiase

Zurück im Kinderheim zeige ich euch ein paar Bilder von den Kindern.

An diesem Tag überreiche ich den Jungs ein neuen Fußball. Der Zeitpunkt ist perfekt, da die Fußballmannschaft ein Spiel gegen eine andere Schule hat. Der Ball, Made in Germany, hat gut durchgehalten. Danke an Klaus, der diesen gekauft hat.

Zusammen mit Florian und Kathi gehe ich, mit kleinen Geschenken bewaffnet, ans anderes Ende des Dorfes. Hier gibt es keine geteerte Straße mehr, sondern nur noch eine Sandpiste.

Wir verteilen kleine Autos, Puzzles, Figuren und Zahnbürsten. Dankbare Kinderaugen schauen uns an. Ein gutes Gefühl.

 

Danke an alle, die die Spielsachen gespendet haben.

Es bereitet so viel Freude den ärmeren Kindern im Dorf kleine Geschenke zu machen.

Auch Samuel vom Kinderheim hat sich über sein neues Basecap gefreut.

 

 

"Wirbelwind" begleitet ihn seit Jahren und finanziert Arztbesuche, Röntgenbilder oder Prothesen,

Auf meiner Abschiedsparty in Freiburg habe ich fast 100 Zahnbürsten und Tuben Zahnpasta als Spenden erhalten. Diese wurden von mir an Mr. Osei für die Kinder überreicht.

Ein riesiges DANKE SCHÖN an alle, die meinem Spendenaufruf gefolgt sind.

Accra

Ausflug nach Accra, der Hauptstadt von Ghana. Hier holt mich Clement ab. Er ist auch vom Kinderheim und hat dank Sponsoren die Möglichkeit in Accra zu studieren. Jetzt nimmt er sich die Zeit mir die Stadt zu zeigen.

 

Zuerst geht es auf Shoppingtour ins Art-Center. Dort werde ich wieder einmal von der Farbenvielfalt der Stoffe überwältigt. Es gibt so viele schöne, verschiedene und handgefertigte Sachen zu kaufen.

Eine riesige Patchworkdecke. Leider hat sie keinen Platz in meinem Koffer :-(

Früher gab es mal eine Bahnstrecke, die aber stillgelegt wurde. Heute leben hier die Menschen und versuchen irgendetwas zu verkaufen um zu überleben.

Meistens gibt es Straßengräben, die als Müllentsorgung und auch Toilette dienen. Wenn es dann kurz regnet, sieht das nicht nett aus. Zum Glück kann man den Geruch nicht festhalten, sonst würdet ihr meinem Blog manchmal mit einer Klammer auf der Nase lesen müssen.

Dieses Warenhaus ist lustig mit den vielen Schaufensterpuppen.

Da ich viel Zeit auf dem Künstlermarkt verbracht habe, sehe ich einige berühmte Bauwerke erst in der Abenddämmerung bzw. in der Nacht.

 

Das Kwame Nkrumah Mausoleum und Memorial Park ist dem prominenten ghanaischen Führer Kwame Nkrumah gewidmet. Der Gedenkkomplex wurde 1992 eingeweiht und befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen britischen Kolonialparks in Accra. 

Kwame Nkrumah war ein ghanaischer Politiker. Er war der erste Präsident Ghanas. Mit der Forderung Independence now! führte Kwame Nkrumah die britische Kronkolonie Goldküste unter dem Namen Ghana am 6. März 1957 als eines der ersten afrikanischen Länder in die Unabhängigkeit.

 

Das Black Star Gate. Ein schöner Triumphbogen am Independence Square mit dem ghanaischen Stern drauf.

Es ist das Symbol der seit 1957 bestehenden Ghanaischen Unabhängigkeit.

Am nächsten Morgen geht es in den botanischen Garten. Irgendwie habe ich mir den ja etwas anders vorgestellt. Es war als wenn ich durch einen normalen Wald laufe. Und wenn ich an den Schwarzwald denke, ist der noch viel schöner als der botanische Garten in Accra. Aber die riesigen Bäume sind schon toll. Da muss dann auch ein Foto sein.

Ein riesiger Termitenhügel.

Cape Cost

Im Kinderheim habe ich Justice kennengelernt, der den Kindern nähen beibringt. Er studiert Fashion Design in Cape Cost. Zusammen machen wir uns am Samstag, den 26. Januar 2019 auf den Weg in seine Stadt. So musste ich die Fahrt nicht alleine zurücklegen.

 

Ein paar Schnappschüsse aus dem Bus.

Kurz nach der Ankunft zeigt er mir das Cape Cost Castle. Eine beeindruckende Geschichte wird mir bei der Führung erzählt.

Cape Coast Castle entstand 1637 als niederländischer Stützpunkt, wurde aber schon 1652 von Schweden unter Henrik Carloff erobert und Fort Carolusburg genannt. Carloff betrieb die Festung mit Hilfe der Svenska Söderkompaniet als Handelsstützpunkt.

1660–1663 eroberten und besetzten die einheimischen Fetu die Burg. 1659 wurde sie dänisch, 1663 schwedisch und 1665 britisch (durch Robert Holmes).

 

Wie auch die meisten anderen Forts an der sog. „Gold Coast“ diente Cape Coast Castle als Gefängnis für Einheimische, die für den Verkauf und Transport als Sklaven in die europäischen Kolonien in Nord- und Südamerika gefangen worden waren und in den Kellerverliesen des Forts oft monatelang auf das nächste Sklavenschiff warten mussten, ehe sie schließlich durch einen schmalen Kellergang an den Strand zum Verladen gebracht wurden.

 

Es ist ein sehr beklemmendes Gefühl in diesem Verlies zu stehen mit dem Wissen, dass viele Menschen durch die Europäer hier ihr Leben verloren haben.

Direkt vor dem Tor "Gate of no return" liegen viele Fischerboote.

Hier lerne ich Martha kennen und zusammen verbringen wir den Abend mit leckerem Abendessen.

Am Abend im Hostel findet afrikanische Musik den Weg in mein Ohr. Ich lasse mich von der Show verzaubern.

Viele alte schöne Häuser gibt es zu entdecken, aber alle benötigen dringend eine Renovierung. Scheinbar wurde seit der Erbauung nichts mehr an den Häusern getan.

Am nächsten Morgen suche ich nach einem TroTro in den Kakum-Nationalpark.

 

Eine Besonderheit weist den Kakum-Nationalpark schon heute aus: Seit einigen Jahren gibt es hier einen in Afrika einzigartigen Baumkronenpfad zwischen Regenwaldriesen. Auf dem so genannten Canopy Walkway in bis zu 45 Meter Höhe können die Besucher den Pflanzen und Tieren in einem für Menschen sonst unzugänglichen Lebensraum näherkommen. Der Canopy Walkway besteht aus sieben Brücken und verläuft über eine Länge von 330 Metern.

Es ist ein irres Gefühl auf den schaukelnden Hängebrücken in dieser Höhe entlang zu laufen.

 

Das Baumhaus ist auch klasse. Ich habe einen tollen Blick über den Dschungel.

Ich buche auch noch eine kleine Wanderung durch den Wald und erfahre so viel über die Bäume und Pflanzen und deren Besonderheiten.

Am späten Nachmittag erreiche mein Hostel und suche mir eine neue Bleibe. Weiter geht es nach Elmina in die Eco-Lodge Stumble Inn. 

 

Mein Zimmer ist eine kleine runde Hütte mir Außenbad. Alles sehr ökologisch mit Plumpsklo. Naja die Kakerlake die darin lebte war mir nicht so sympathisch. Aber wohl oder übel musste ich das Klo ja dann noch benutzen. 

Der Strand ist mit riesigen Steinen vor der Brandung geschützt. Ich saß viele Stunden hier und schaute aufs Meer und genoss den friedlichen Sound der Wellen. In diesem lauten Land war das Balsam für meine Seele.

Doch nach zwei Tagen musste ich diese Idylle verlassen. Zusammen mit ein paar anderen Gästen sind wir durch den Ort gelaufen. Es ist wirklich alles sehr einfach hier.

 

In Elmina habe ich dann das Sammeltaxi zurück nach Cape Cost genommen. 

 

Die Fischerboote sind so farbenfroh, dass ich gar nicht aufhören kann zu fotografieren. 

 

Schaut euch meine persönlichen Highlights an. Seht einfach genau hin.

 

Bawjiase

Das ist Reneé. Sie hat eine eigene Hilfsorganisation und ist verantwortlich, sich die die verschiedenen Kinderheime in Ghana anzuschauen. Also so etwas wie das Sozialamt. Sie ist aus Baltimore und lebt jetzt in Ghana. 

Sie verbringt ein paar Tage die Woche im Heim und versucht notwendige Veränderungen durchzusetzen. Das ist sehr gut und wir arbeiten eng zusammen.

 

Auf diesem Foto hat sie eine Hose aus dem gleichen Stoff wie mein Kleid. Oft habe ich verschiedene Kleidungsstücke aus dem gleichen Stoff gesehen. 

Der Schulbus musste repariert werden. Nun fährt er wieder. 

 

Da kein Platz für die Batterie war, wurde sie kurzerhand in den Bus gebaut, da wo die Kinder sitzen. Das ist irgendwie lustig und traurig zugleich. Auch das ist Ghana.

Hier mal ein kurzer Blick in die Schule.

Einen Tag habe ich im Kindergarten ausgeholfen. Aber wie ihr seht, das sieht so gar nicht nach Kindergarten aus.

Der Lehrer steht an der Tafel und die Kinder wiederholen die gesagten Worte.

Mit den Kinder habe ich in dieser Zeit verschiedene Sockentiere gebastelt. Sie hatten echt Spaß und waren sehr stolz auf ihre neuen Freunde.

Kathi hat Eier gekocht für alle Kinder. Ihr könnt euch das nicht vorstellen, wie glücklich man Kinder mit einem gekochten Ei machen kann.

An meinem letzten Tag zeigen mir Kathi und Florian noch ein bisschen die Natur.

 

Aber nicht nur das, sondern auch die Solarpumpe. Aus diesem Grund gibt es immer sauberes Wasser im Kinderheim. Die Hilfsorganisation www.wirbelwind-renchen.de hat diese schon vor vielen Jahren dort errichtet. 

Diese Trekkingsandalen haben mich ein Jahr um die Welt begleitet. Nun nehme ich Abschied.

 

Ein Junge aus Bawjiase lebt bei seiner Großmutter und kann nicht zur Schule gehen, da kein Geld dafür vorhanden ist. Das Schulgeld ist nicht hoch, jedenfalls nicht für unsere Verhältnisse. Also haben wir Volontäre beschlossen von den Spenden sein Schulgeld zu zahlen.

 

Um zur Schule gehen zu können, benötigen die Kinder Halbschuhe oder feste Sandalen. Da er die gleiche Größe hat, kann ich ihm mit meinen Sandalen den Gang zur Schule ermöglichen.

Wir gehen zusammen zum Schneider um eine Schuluniform in Auftrag zu geben. Emanuel ist sehr aufgeregt und kann es noch gar nicht fassen, bald mit den anderen zur Schule zu gehen.

 

Bei den Spenden von euch waren auch Stifte, Lineal und Radiergummi dabei. Auch ein kleiner Rucksack. Ich packte alles zusammen und Kathi hatte ich noch ein Schreibheft. Super stolz ging er am nächsten Morgen zu Schule. (Die ersten paar Tage durfte er ohne Schuluniform gehen, da die Lehrer wussten, dass sie schon in Arbeit ist).

Emanuel mit seiner neuen Schuluniform.

Und dann heißt es Abschied nehmen. Einiges habe ich geschafft, viel erlebt und gesehen. Freundschaften geschlossen und mehr über das Land gelernt und verstanden. Jede Erfahrung werde ich in meinem Herzen tragen.

Obwohl drei Monate geplant waren, fliege ich schon am 2. Februar 2019 zurück nach Hause. Meine Kräfte ließen nach und ich hatte unendliche Sehnsucht nach Deutschland. Ich hätte das nie gedacht. Doch ich musste auf mich hören und habe den Aufenthalt um einen Monat verkürzt.

 

Damit geht auch mein Reisejahr zu Ende. Im Februar habe ich dann Familie und Freunde besucht. Überall wurde ich herzlich empfangen und verwöhnt. Ein schönes Gefühl und damit ein schöner Abschluss.

 

Und nochmal ein riesiges Dankeschön an alle, die mich mit Geld oder anderen Spenden unterstützt haben.